Hotzenwald Wettbewerb 2014

Ein traumhafter Wettbewerb ging zu Ende

Die Sieger der drei Klassen von links nach rechts: 15m, 18m und Doppelsitzer. (Thorsten Bosch, Alexander Wiestler, Andreas und Lucas Jasbinschek)
Die Sieger der drei Klassen von links nach rechts: 15m, 18m und Doppelsitzer. (Thorsten Bosch, Alexander Wiestler, Andreas und Lucas Jasbinschek)

Über die Pfingstwoche fand der 51. internationale Hotzenwaldwettbewerb auf dem Segelfluggelände in Hütten statt. 32 Piloten auf 23 Segelfugzeugen lockte der Wettbewerb in diesem Jahr auf den Hotzenwald. Das Wettbewerbsgebiet erstreckte sich neben dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb auch über den Schweizer Jura. Ausgetragen wurde der Wettbewerb in drei Klassen (15m, 18m und Doppelsitzer).

Frieder Göltenbott und Marcus Neubronner gelang es als Wettbewerbsleitung sieben von acht Wertungstage zu realisieren. Die thermischen Verhältnisse waren besonders über dem Schwarzwald einzigartig. Am Pfingstmontag wurden in der Doppelsitzerklasse Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 142,9 km/h über 200 km erreicht, und es wurde von integrierten Steigwerten über 6,4 m/s berichtet. Zu Beginn des Wettbewerbes konnten die Piloten bei einer Basis deutlich über 3000m bis unter die Luftraumgrenze steigen und neben der starken Thermik auch die großzügige Arbeitshöhe zum erfüllen der Aufgaben nutzen. Auch sehr erfahrene Piloten teilten nach Ihren Flügen Erlebnisse die Sie so in Ihrer fliegerischen Karriere noch nie erlebt hatten. Im Verlauf der Wettbewerbswoche tendierte die Luftmasse zunehmens zu Überentwicklungen, sodass die Richtige Flugtaktik oder auch ein Quäntchen Glück die Entscheidung bringen konnte. Die Aufgaben wurden dadurch aber spannender, oft verhalf die Richtige Taktik zum Tagessieg. Marcus Neubronner trat mit dem Wetterbriefing in die großen Fußstapfen von Dr. Manfred Reiber. Bis zum 50. Jubiläumswettbewerb begleitete der Diplommeteorologe den Wettbewerb und fand immer wieder verloren geglaubte Wetterfenster für die Segelflieger. Marcus Neubronner gelang es gleich zum Auftakt wichtige Entscheidungen richtig zu fällen, um durch geeignete Streckenwahl effizient den vorhandenen Wetterraum zu nutzen.

In der 15-Meter Klasse konnte Thorsten Bosch mit einem Discus 2b aus der SFG Markdorf den ersten Platz mit 4092 Punkten deutlich für sich entscheiden. Der Hotzenwaldwettbewerb ist erst sein zweiter Wettbewerb, mit der Taktik &rumkommen& konnte er sich in der Standardklasse durchsetzen. Auf dem zweiten Platz folgt Wolfgang Fischer aus der SFG Backnang, der mit seiner DG 300 WL drei Tagessiege erreichte (3697 Punkte). Pascal Kaiser (Luftsportgemeinschaft Hotzenwald) holte in den letzten Wertungstagen kräftig auf und schaffte es noch mit 3490 Punkten auf den dritten Platz.

In der 18m Klasse gewann Alexander Wiestler aus der Luftsportgemeinschaft Hotzenwald e.V. mit einem Ventus 2cxt und 5001 Punkte. Martin Sautter des SFC Ulm landete trotz drei Tagessiegen mit 4689 Punkten auf dem zweiten Platz. Die Entscheidung im Kopf-an-Kopf Rennen fiel am dritten Wertungstag: Ein Gewitter musste umflogen werden, um den Flugplatz wieder zu erreichen. Alexander Wiestler gelang es, mit großen Umweg, die Aufgabe zu vollenden. Auf dem dritten Platz landete Rudolf Schmillen von der SFG Markdorf mit 4419 Punkten.

In der Doppelsitzerklasse konnten Andreas und Lucas Jasbinscheck von dem SFC Ulm den Sieg erringen. Mit dem neuen Duo Discus XLT des Vereins erreichten Sie zwei Tagessiege und 4271 Punkte. Auf dem zweiten Platz landeten Bernhard, Hubert und Martin Matt (Luftsportgemeinschaft Hotzenwald e.V.), dicht gefolgt von Harry Adam und Wolfgang Lange (3908); ebenfalls aus der Luftsportgemeinschaft Hotzenwald. Zwar nur auf dem fünften Platz aber mit drei Tagessiegen flogen Patrick und Jaroslav Misun aus der Segelfluggruppe Dittingen (CH) auf einem Arcus T. Leider kam ihr Flugzeug nicht rechtzeitig aus dem Fliegerurlaub zurück, sodass sie den ersten Tag verpassten. Die vielseitigen Fähigkeiten eines Segelflugpiloten stellte das Duo Discus Team Karla Koch und Yanik Richter unter Beweis. Nach der Außenlandung direkt neben einer Minigolfanlage wurde kurzerhand das Handicap verbessert, während die Rückholer mit dem Anhänger auf dem Weg zu der Wiese waren.

Ein großer Erfolg war wieder die Live-Berichterstattung über das Internet. Freunde und Bekannte der Piloten konnten so das Geschehen des Wettbewerbes hautnah miterleben und mitfiebern. Katrin Neubronner und Elisabeth Stumpf haben Bilder, Wertungen, und alle Informationen rund um den Wettbewerb geteilt und so hunderte Zuschauer außerhalb des Fluggeländes erreicht.