Manchmal sind es die spontanen und kurzen Flüge, die einem nach einem langen Arbeitstag noch Freude und Entspannung bieten.
Kürzlich nutzte ich das wunderbare Wetter – was diesen Sommer bisher leider noch nicht so häufig vorkam – um genau so einen Flug mit unserer Super Dimona zu unternehmen. Navigiert wurde ganz traditionell, nur mit Karte und ohne GPS.
Flugvorbereitung
Gesagt, getan, begann ich damit, die NOTAMs zu überprüfen, insbesondere wegen Flugbeschränkungsgebieten, die aufgrund der Fußball-EM und militärischer Übungen aktiv sein konnten.
Der Blick auf das Wetter sagte aufkommende Gewitter an den nördlichen Alpen voraus, was meine ursprüngliche Route Richtung Süden und Bodensee ausschloss. Stattdessen entschied ich mich zunächst in nördliche Richtung zu fliegen.
Mein erster Wendepunkt war der Flugplatz Giengen an der Brenz, leicht zu finden dank der markanten Landschaftsmerkmale und der A7. Es ist immer wieder schön, die vertrauten Landschaften aus der Luft zu betrachten und je nach Tageszeit, Wetter und Lichtstimmung neue Eindrücke der bekannten Umgebung zu gewinnen.
Nächster Wegpunkt Legoland Günzburg
Von Giengen aus setzte ich meinen Flug in Richtung Günzburg fort und drehte einen Vollkreis über dem Legoland, bevor ich ursprünglich nach Tannheim weiterfliegen wollte. Jedoch türmten sich die vorhergesagten Gewitterzellen bereits zwischen Memmingen und Kempten auf und waren deutlich bis Günzburg sichtbar.
Flexible Routenänderung und Rückflug
Somit war eine Entscheidung gefragt, und ich änderte meinen Kurs, um entlang der Autobahn 8, über Seligweiler und Ulm zurück nach Erbach zu fliegen.
Diese Situation erinnerte mich an meine praktische Prüfung. DieAufgabe lautete, zu einem Flugplatz (Mengen-Hohentengen) zu navigieren. Nach etwa dreiviertel der Strecke skizzierte der Prüfer, dass aufgrund des Wetters der Flugplatz nicht anfliegbar sei und wir auf den von uns vorher geplanten Alternate ausweichen müssen. Auch hier musste spontan ein neuer Kurs (nur anhand der Karte) ermittelt und geflogen werden.
Auch wenn es ein kurzer Flug war, der „nur“ um die bekannte Umgebung des Heimatflugplatzes geführt hat, so war es doch ein wunderbarer Feierabendflug, der mich erneut daran erinnert hat, warum Fliegen ein so wunderbares Hobby ist.
Die Welt und die sich ständig ändernde Natur von oben zu betrachten und sich gleichzeitig mit Navigation, Technik und Wetter zu beschäftigen, bleibt eine unvergleichliche Erfahrung.